Das Grundprinzip des Coatings ist einfach: Es geht um die Beschichtung von Bahnmaterial. Wichtig ist dieser Prozessschritt beispielsweise bei der Herstellung wirkstoffhaltiger Pflasterprodukte wie TTS/TDS (Transdermale therapeutische Systeme), die eine schonende Wirkstoffaufnahme über die Haut des Patienten ermöglichen. Doch auch bei der Produktion oral einzunehmender Filme mit wirkstoffhaltiger Polymermatrix wird Coating angewandt.
Das gilt für die hauchdünnen, schnell zerfallenden ODF (Orally Disintegrating/Dissolvable Films) ebenso wie für die langsamer löslichen MBF (Mucoadhesive Buccal Films). Damit die notwendige Präzision beim Auftragen der nur wenige Mikrometer dicken Schicht erreicht wird, ist nicht nur hochkomplexe Fertigungstechnik nötig, sondern auch viel Produktwissen und Verständnis für die Prozesse. So müssen die spezifischen Eigenschaften der wirkstoffhaltigen Matrix ebenso einkalkuliert werden wie die Beschaffenheit des Bahnmaterials.
Höchste Qualität
Exakt diese Expertise bietet Harro Höfliger seinen Kunden und unterstützt sie prozessbegleitend. Eine wichtige Grundlage dafür liefert die über Jahrzehnte erworbene Erfahrung in der Verarbeitung von Bahnmaterial; doch wird die nötige Präzision ebenfalls durch eine genaue Einstellung auf die individuellen Anforderungen des Kundenprodukts erreicht. Zum Beispiel stehen abhängig von dessen Viskosität verschiedene Beschichtungsprozesse zur Auswahl.
Das ermöglicht es, neben hauchdünnen auch verhältnismäßig dicke Schichten aufzutragen oder sehr kohäsive Massen zu verarbeiten. Auch bei der notwendigen Trocknung nach dem Coating kann das optimale Verfahren ausgewählt werden. Natürlich muss bei der Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse die Priorität immer auf der Qualitätssicherung liegen. Die Beschichtungsprozesse finden deshalb im Einklang mit GMP- und GAMP5-Standards statt.
Außerdem können während des gesamten Prozesses optische Systeme und Sensoren zur Qualitätskontrolle eingesetzt werden. So ist beispielsweise eine mitfahrende Schichtdickenmessung möglich. Auch an anderer Stelle wird Rücksicht auf die speziellen Notwendigkeiten und Dokumentationspflichten der pharmazeutischen Branche genommen: Alle relevanten Daten lassen sich automatisiert aufzeichnen.
Flexibilität durch Modularität
Vor dem Coating steht die Herstellung der Matrix. Schon dafür stellt Harro Höfliger seinen Kunden die nötigen Mittel zur Verfügung: Die einzelnen Komponenten können gewogen und gemischt werden. Auch die gesamten Prozesse nach dem Beschichten werden abgedeckt – vom Schneiden und Verpacken bis hin zum Kartonieren. Erweiterungen sind wegen des modularen Baukastenprinzips jederzeit möglich.
„Auf Wunsch bieten wir unseren Kunden eine schlüsselfertige Anlage, bei der alle Komponenten optimal miteinander harmonieren“, sagt Hartmut Thier, Director Web Converting Technology bei Harro Höfliger. „Aber egal, ob das Ziel die Produktion von Kleinserien oder die Herstellung hoher Stückzahlen ist: Von der ersten Idee an unterstützen wir unsere Kunden bei allen Prozessschritten.“
Eine wichtige Rolle in Hinblick auf Prozesssicherheit spielen die erst kürzlich erweiterten Reinräume am Standort Allmersbach: „Schon Kleinstmengen eines neuen Produkts können dort auf ihre Prozessfähigkeit getestet werden – damit im Anschluss das Coating und alle anderen Schritte exakt angepasst werden können“, erklärt Hartmut Thier. „Erweiterungs- und Scale-up-Möglichkeiten gehören dabei selbstverständlich immer dazu.“
Im PDF erfahren Sie mehr zum hauchdünnen und hochpräzisen Coating.
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Foto: Janine Kyofsky