Als einer der größten Pharmaproduzenten Südamerikas verfügt Gador mit Sitz in Buenos Aires über eine große Produktpalette. „Dazu zählen unterschiedlichste Kapseln – je nach Anwendungsgebiet befüllen wir sie zum Beispiel mit Tabletten, Pulvern oder Pellets“, erklärt Eduardo Sar, Production Manager bei Gador.
Wegen ihrer Flexibilität wurde Gador im Jahr 2016 auf die Kapselfüllmaschine Modu-C von Harro Höfliger aufmerksam. Eduardo Sar berichtet von den Vorteilen: „Aufgrund der Vielfalt unserer Kapselprodukte ist es uns wichtig, bei Bedarf schnell zwischen verschiedenen Dosiersystemen wechseln zu können. An der Modu-C hat uns vor allem überzeugt, dass die Dosiersysteme auf Trolleys montiert sind; so können wir sie unkompliziert austauschen.“
„Aufgrund der Vielfalt unserer Kapselprodukte ist es uns wichtig, schnell zwischen verschiedenen Dosiersystemen wechseln zu können.“Eduardo Sar, Production Manager bei Gador
Den Anfang machte für Gador ein Trolley mit einer Dosierstation für Mikrotabletten: Sie ermöglichte eine stückgenaue und produktschonende Abfüllung winziger Tabletten in die Hartgelatinekapseln. „Nach und nach haben wir unser Portfolio dann um zusätzliche Trolleys für andere Füllmedien erweitert.“
Lösungen für die Nischenanwendung
Eine besondere Herausforderung ergab sich durch die Einführung eines neuen Kombinationsprodukts: eine Kapsel, die mit drei verschiedenen Sorten von Einzeltabletten befüllt wird. Insgesamt sollte jede Kapsel fünf Tabletten enthalten. „Uns war von Anfang an klar, dass wir den Prozess automatisieren wollen“, erinnert sich Eduardo Sar.
Janina Pahmeier, Project Manager bei Harro Höfliger, blickt auf das Projekt zurück: „Für diese Nischenanwendung hatten wir damals keinen geeigneten Dosiertrolley. Wir haben darum verschiedene Möglichkeiten geprüft, die Tabletten schnell, sauber und horizontal in die Hartkapsel zu stapeln. Die Lösung bestand schließlich darin, Gadors Mikrotablettenstation zu modifizieren. Wir haben zusätzliche Tablettenspeicher installiert und alle Formatteile angepasst, damit statt der Minitabletten auch größere Exemplare abgefüllt werden konnten.“

Gador setzt schon seit 2016 auf die Flexibilität der Modu-C Kapselfüllmaschine von Harro Höfliger.
Schneller tüfteln mit 3D-Druck
Bis dahin gab es einige Herausforderungen zu meistern: „Die Tabletten werden den Kapseln im freien Fall zugeführt. Damit sie gut gestapelt landen, dürfen sie sich keinesfalls drehen. Um das zu gewährleisten, haben wir zahlreiche Versuche und Proof-of-Principles durchgeführt.“ In der frühen Phase der Entwicklung kamen dabei 3D-Druckteile zum Einsatz. Der Vorteil: Die Teile stehen in Rekordzeit zur Verfügung, können ausprobiert und angepasst werden. So fanden die Spezialisten schließlich die optimalen Formatteile und Parameter.
Eduardo Sar ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Harro Höfligers Experten haben durch intensives Tüfteln für unser außergewöhnliches Produkt nicht nur eine zuverlässige Lösung gefunden, sondern durch die Modifikation einer bestehenden Station auch eine sehr kosteneffiziente.“
Über Gador
Das argentinische Pharmaunternehmen Gador wurde im Jahr 1940 gegründet und hat heute rund 1.000 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in Buenos Aires verfügt das Unternehmen über vier weitere Standorte. Qualität, Preis und sorgsam ausgewählte Wirkstoffe sind Schlüsselfaktoren, die es Gador ermöglichen, seine Produkte jeden Monat 1,5 Millionen Patienten zur Verfügung zu stellen.
Modulares Dosiertrolley-System
Dosiertrolleys ermöglichen einen schnellen und einfachen Wechsel der Dosiersysteme. Ob flüssige oder feste Füllmedien wie Pulver oder Pellets: Der passende Trolley wird einfach in die Grundmaschine integriert. Das Grundprinzip der Kapselbefüllung läuft dabei immer gleich ab: Im Kapselrundlauf der Modu-C wird die Leerkapsel geöffnet, anschließend durchläuft sie eine oder mehrere Füllstationen, bevor sie verschlossen wird.
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Fotos: Gador, Helmar Lünig