INNOVATION  

Vials mit Sicher­heit nach­haltig verpackt

Vials völlig frei von Kunst­stoff verpa­cken – mit dieser Anfor­de­rung wendete sich Reci­pharm an Harro Höfliger. Es entstand eine flexible Side-Loading-Anlage, welche die empfind­li­chen Injek­ti­ons­fläsch­chen sicher in Falt­schach­teln plat­ziert. Mit Top-Opening-Schach­teln werden sie dem Anwender über­sicht­lich präsentiert.

Umwelt­schutz und Nach­hal­tig­keit spielen in der ­öffent­li­chen Wahr­neh­mung eine immer größere Rolle. Auch für die Verpa­ckungs­branche ist das Thema von höchster Rele­vanz. Zwar sind Kunst­stoffe in manchen Berei­chen – etwa als Barriere bei bestimmten medi­zi­ni­schen Anwen­dungen – weiterhin nötig; doch wo immer es möglich ist, setzen viele Hersteller mitt­ler­weile auf Mate­ria­lien aus nach­wach­senden Rohstoffen.

Viel­fäl­tige Anforderungen

Mit Mono-Karton­ver­pa­ckungen setzt Reci­pharm auf einen nach­wach­senden Rohstoff für die Verpa­ckung von Vials.

Der Nach­hal­tig­keits­ge­danke trieb auch Reci­pharm an, als sich der Lohnver­packer entschloss, die Vials seiner Kunden zukünftig ohne Kunst­stoff zu verpa­cken. Bislang kamen bei der Verpa­ckung der Vials oft Blister aus Kunst­stoff zum Einsatz, in welche diese vor der Karto­nie­rung einge­legt wurden. Mitt­ler­weile möchten aber viele Kunden auf Mono-Karton­ver­pa­ckungen und damit einen nach­wach­senden Rohstoff setzen. Zugleich war es Reci­pharm wichtig, die Vials weiterhin in Top-Opening-Schach­teln zu ­plat­zieren; das sind Verpa­ckungen, die komfor­tabel von oben geöffnet werden können.

Ressour­cen­scho­nendDer Einsatz von Inlays ermög­licht den Verzicht auf Kunststoff

Der Verzicht auf Plastik und die Verpa­ckungsart waren aber nicht Reci­ph­arms einzige Anfor­de­rungen, als Harro Höfliger mit dem Bau der neuen Anlage beauf­tragt wurde. Auch Flexi­bilität spielt eine entschei­dende Rolle, denn der Lohn­ver­pa­cker muss sich schnell auf wech­selnde Anfor­de­rungen einstellen können. Deshalb sind flexible Anlagen gefor­dert, die einfach umzu­rüsten sind – jeder Kunde wünscht sich eine unter­schied­liche Konfi­gu­ra­tion der Vials in der Schachtel. Und natür­lich ist bei den empfind­li­chen Fläsch­chen auch der Produkt­schutz enorm wichtig.

 

Seit­li­ches Verpa­cken via Side-Loading

Für Harro Höfligers Experten im Bereich Pack­a­ging war schnell klar, dass sich eine Side-Loading-Maschine für das flexible Beladen von Falt­schach­teln optimal für Reci­ph­arms Anfor­de­rungen eignen würde. „Durch den Einsatz von Inlays aus Karton kann auf Blister oder Trays aus Kunst­stoff verzichtet werden. Inlays sind Einsätze, die mit den Produkten bestückt und anschlie­ßend seit­lich in die Falt­schachtel einge­schoben werden“, erklärt Markus Pfis­terer, Divi­sion Leader Pack­a­ging Tech­no­lo­gies bei Harro Höfliger. „Diese Einsätze verhin­dern, dass sich die Produkte gegen­seitig berühren, wodurch sie zu einer sicheren Weiter­ver­ar­bei­tung beitragen – bei hoch­prei­sigem und sensi­blem Packgut wie Pens, Auto­in­jek­toren und Vials ist das ein großer Vorteil.“

SicherInlays verhin­dern, dass sich empfind­liche Produkte gegen­seitig berühren.

Flexibel und ressourcenschonend

Eine Robo­ter­zu­füh­rung sorgt für die gewünschte Flexi­bi­lität: In der für Reci­pharm konstru­ierten Anlage nimmt eine Pick & ­Place-Einheit die benö­tigte Anzahl Vials auf und setzt sie in der gewünschten Konfi­gu­ra­tion präzise in das Inlay ein. Um sicher­zu­stellen, dass die Prozess­schritte bei all den verschie­denen Verpa­ckungs­größen glei­cher­maßen zuver­lässig funk­tio­nieren, führten Harro Höfligers Experten darum zahl­reiche Test­schleifen durch und opti­mierten immer wieder. Auf diese Weise konnte die Maschi­nen­gän­gig­keit aller Formate garan­tiert ­werden. Parallel zur Maschinen­konstruktion unter­stützten die Spezia­listen auch bei der Verpa­ckungs­ent­wick­lung. So gelang es, Prozesse und Top-Opening-Falt­schach­teln optimal auf­einander abzustimmen.

FlexibelDie Tech­no­logie erlaubt die Umset­zung viel­fäl­tiger Produktkonfigurationen

Anfang des Jahres 2020 ist die Anlage im fran­zö­si­schen Monts in Betrieb gegangen. Auf ihr werden die Vials flexibel in verschie­dene Verpa­ckungen ganz unter­schied­li­cher Größe verpackt. Für Markus Pfis­terer ist das Side-Loading gleich auf mehr­fache Weise ressour­cen­scho­nend: „Zum einen kann ­Reci­pharm beim Verpa­cken wie gewünscht auf Kunst­stoffe verzichten, zum anderen verhin­dern wir durch den hohen Produkt­schutz aber auch Ausschuss. Außerdem gibt es durch die einfache Umrüs­tung eine Maschine für ganz verschie­dene ­Anfor­de­rungen. Und nicht zuletzt sind Side-Loader deut­lich kosten­güns­tiger und platz­spa­render als viele vergleich­bare Verpackungsmaschinen.“

Über Reci­pharm

Reci­pharm ist eine führende Auftrags­ent­wick­lungs- und Ferti­gungs­or­ga­ni­sa­tion (CDMO) mit Haupt­sitz in Stock­holm, Schweden. Das Unter­nehmen betreibt Entwick­lungs- und Produk­ti­ons­stätten in Frank­reich, Deutsch­land, Indien, Israel, Italien, Portugal, Spanien, Schweden, Groß­bri­tan­nien und den USA. Reci­pharm beschäf­tigt rund 6.000 Mitar­beiter und konzen­triert sich auf die Unter­stüt­zung von Pharma­unternehmen mit einem umfas­senden Dienst­leis­tungs­an­gebot, das Produkte von der frühen Entwick­lung bis zur kommer­zi­ellen Produk­tion umfasst.

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Fotos: shutterstock/Man As Thep, Helmar Lünig