BEST PRACTICE  

Eine Milli­arde sichere Injek­tionen mit Needle-Trap

Seit über zehn Jahren macht das Nadel­schutz­system Needle-Trap Injek­tionen sicherer. Und ebenso lang arbeitet Schreiner Medi­Pharm, ein Geschäfts­be­reich der Schreiner Group, eng mit Harro Höfliger zusammen: Über 1,2 Milli­arden Exem­plare des inter­na­tional verwen­deten Produkts haben die gemein­samen Anlagen produziert.

Mehr als dreimal um die Welt – diese Strecke würden die von der Schreiner Group jedes Jahr produ­zierten Etiketten („Labels“) anein­an­der­ge­reiht ergeben. Das 1951 gegrün­dete Unter­nehmen mit Haupt­sitz im baye­ri­schen Ober­schleiß­heim bei München bietet Lösungen für viel­fäl­tige Anwen­dungs­ge­biete. Das Port­folio umfasst inno­va­tive Funk­ti­ons­eti­ketten, darunter selbst­kle­bende Funk­ti­ons­teile, RFID-Etiketten, gedruckte Elek­tronik und Sicher­heits­lö­sungen für den Produkt- und Doku­men­ten­schutz sowie kunden­spe­zi­fi­sche Services und Mehrwertdienstleistungen.

Der Geschäfts­be­reich Schreiner Medi­Pharm hat sich ganz auf die Anfor­de­rungen der phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie und Medi­zin­technik spezia­li­siert. „Der Bedarf an Spezi­al­eti­ketten ist im Health­care-Bereich groß, etwa um Produkte optimal verab­rei­chen und nach­ver­folgen zu können“, erklärt Stefan Wiedemann, Senior Director Stra­tegic Marke­ting und Busi­ness Deve­lo­p­ment bei Schreiner Medi­Pharm. „Mit unseren hoch­wer­tigen Labels leisten wir also einen Beitrag zu sicheren Behandlungen.“

Jedes einzelne Needle-Trap-Etikett enthält einen präzise aufge­brachten Nadelfänger.

Einfache Idee, einfache Anwendung

Pati­en­ten­si­cher­heit und der Schutz des medi­zi­ni­schen Perso­nals war auch der trei­bende Faktor für einen der größten Produkt­er­folge Schreiner Medi­Ph­arms, das Nadel­schutz­system Needle-Trap. Es setzt an einem drän­genden Problem im Gesund­heits­sektor an: Allein in euro­päi­schen Kran­ken­häu­sern und Arzt­praxen kommt es jedes Jahr zu über einer Million Nadel­stich­ver­let­zungen. Schreiner Medi­Ph­arms Needle-Trap sichert die Nadel nach der Injek­tion, mini­miert so die Verlet­zungs­ge­fahr und hilft, Infek­tionen vorzubeugen.

„Unsere Teams waren sich einig, dass Präzi­sion an erster Stelle stehen muss, da die exakte Posi­tio­nie­rung des Nadel­fän­gers auf dem Etikett ein wich­tiger Aspekt ist.“ Stefan Wiedemann, Senior Director Stra­tegic Marke­ting und Busi­ness Deve­lo­p­ment bei Schreiner MediPharm

Stefan Wiedemann erklärt die Idee hinter der Produkt­lö­sung: „Eine Fertig­spritze benö­tigt immer auch ein Etikett mit allen rele­vanten Infor­ma­tionen. Hier kommt unser Needle-Trap ins Spiel. Wir kombi­nieren das Etikett mit einem inte­grierten Nadel­fänger, der nach der Injek­tion zur Siche­rung der Nadel dient. Der Phar­ma­her­steller erhält von uns zur Kenn­zeich­nung der Fertig­spritze also Etikett und Schutz­me­cha­nismus in einem, ein einzig­ar­tiges Prinzip.“


Schritt für Schritt zu mehr Sicherheit


Genauso einfach wie die Idee ist auch die Anwen­dung: Nutzer müssen vor der Injek­tion ledig­lich den Nadel­fänger zur Seite klappen und die Kappe entfernen. Danach inji­zieren sie wie gewohnt – die Spritzen-Haptik bleibt unver­än­dert. Um dann den Sicher­heits­me­cha­nismus zu akti­vieren, drücken sie den Fänger mit einer Hand auf eine feste Ober­fläche. Ein akus­ti­sches Signal zeigt an, wenn die Nadel im Fänger fixiert und somit gesi­chert ist.

Neue Heraus­for­de­rungen

Harro Höfliger arbeitet seit Beginn der Produkt­ent­wick­lung eng mit Schreiner Medi­Pharm zusammen. Hartmut Thier, Director Web Tech­no­lo­gies bei Harro Höfliger, berichtet von der frühen Phase der Zusam­men­ar­beit: „Needle-Trap hat ganz neue Heraus­for­de­rungen in die Bahn­ver­ar­bei­tung gebracht. Zwar hatten wir schon viel Erfah­rung mit dem Herstellen von Etiketten, aber die Kombi­na­tion mit einem Plas­tik­teil – dem Fänger – war völlig neu. Ein erster Versuchs­aufbau zeigte schnell, dass unsere Idee für die Herstel­lung funktioniert.“

Stefan Wiedemann fasst die Heraus­for­de­rungen zusammen: „Unsere Teams waren sich einig, dass Präzi­sion an erster Stelle stehen muss, da die exakte Posi­tio­nie­rung des Nadel­fän­gers auf dem Etikett ein wich­tiger Aspekt ist.“

„Wir hatten schon viel Erfah­rung mit dem Herstellen von Etiketten, aber die Kombi­na­tion mit einem Plas­tik­teil – dem Fänger – war völlig neu.“ Hartmut Thier, Director Web Tech­no­lo­gies bei Harro Höfliger

Viel­fäl­tige Prüfsysteme

Entlang dieser Anfor­de­rungen konstru­ierte Harro Höfliger in den folgenden Jahren mehrere Produk­ti­ons­an­lagen. Diese stellen sicher, dass hoch­ge­naue Roboter auf jedem Etikett einen Nadel­fänger plat­zieren. Parallel unter­su­chen verschie­dene Prüf­sys­teme, ob alle Fänger perfekt posi­tio­niert sind. „Diese Prüf­daten wandern in einen digi­talen Batch­re­port. Damit errei­chen wir eine durch­ge­hende Rück­ver­fol­gung“, erklärt Hartmut Thier. „So ist sicher­ge­stellt, dass nur einwand­freie Produkte die Anlagen verlassen, um den hohen Quali­täts­stan­dards gerecht zu werden.“

Die fertigen Needle-Trap-Etiketten werden exakt auf Rollen aufgewickelt.

Quan­tität trifft Qualität

Bis heute hat Schreiner Medi­Pharm auf den gemein­samen Anlagen mehr als 1,2 Milli­arden Needle-Trap herge­stellt. Laut Stefan Wiedemann erklärt sich der Erfolg damit, dass das Produkt die Anfor­de­rungen von medi­zi­ni­schem Personal und phar­ma­zeu­ti­scher Indus­trie glei­cher­maßen erfülle. „Die kompakte Konstruk­tion macht Needle-Trap zu einer effi­zi­enten und gleich­zeitig kosten­güns­tigen Lösung. Die Nach­frage ist unver­än­dert hoch, denn unser Nadel­schutz kann für alle gängigen Fertig­spritzen einge­setzt werden. Und mit den Anlagen von Harro Höfliger müssen wir uns nicht zwischen hoher Ausbrin­gung und einwand­freier Qualität jedes einzelnen Produkts entscheiden.“ 

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Fotos: Gernot Walter, Schreiner Medi­Pharm, Janine Kyofsky