Don Smith löst als erfolgreicher Kreativdirektor jahrelang die Design- und Kommunikationsprobleme zahlreicher Kunden. 2016 ist ihm das aber nicht mehr genug: Er wirft seinen Job hin, um Erfinder zu werden. Was zunächst fehlt, ist eine zündende Idee. Die kommt ihm, als sein Arzt ihm anbietet, einen neuen Inhalator zu testen. Smith ist Asthmatiker und schon lange genervt von der Größe und Sperrigkeit der gängigen Geräte.
„Es ist einfach, eine Idee zu haben.
Aber eine Herausforderung, sie zu realisieren.“Don Smith
Auch der neue Inhalator enttäuscht ihn. Ein Detail findet er aber vielversprechend: Es ist ein Trockenpulverinhalator. „Die Technologie hat mich zu der Idee inspiriert, eine einzige Pulverdosis in eine völlig neue Art von kleinem, diskreten Inhalator zu packen“, erzählt der Tüftler. „Der könnte den Wirkstoff mit einem einzigen Atemzug freisetzen: ein 1nhaler.“
Charismatischer Generalist
Smith beginnt daraufhin Fachliteratur über Pharmakologie, Physik und Pulververarbeitung zu wälzen. Er besucht Pharmakonferenzen und Fachkongresse, spricht mit Spezialisten. „Ich weiß eine Menge über eine Menge“, erzählt er schmunzelnd. „Aber ich habe nie so getan, als wäre ich Experte für Atemwege oder Inhalation. Ich habe meine Idee vorgestellt und gesagt, dass ich Unterstützung bei der Entwicklung zu schätzen wüsste.“ Mit dieser Ehrlichkeit hat er Erfolg. „Die Pharmaindustrie ist voller leidenschaftlicher Menschen, die andere gesund erhalten wollen“, sagt er. „Viele ließen sich von meiner Idee begeistern und haben mich mit ihrem Wissen unterstützt.“
Praktisch und nachhaltig
Das Herzstück des Einzeldosis-Inhalators ist eine atmungsaktive Membran, auf die eine einzelne Dosis eines Wirkstoffpulvers aufgebracht ist. Eingebettet ist die Membran zwischen zwei visitenkartengroße Pappkarten, die sich beim Druck auf die beiden Außenkanten zu einem dreidimensionalen Device formen lassen. Durch die eigene Atemleistung gelangt das ultrafeine Pulver direkt in die Lunge. „Sowohl die Membran als auch die nachhaltige Verpackung sind einzigartig“, erklärt Don Smith stolz.
Bei der technischen Umsetzung seiner Erfindung haben ihm Spezialisten von Harro Höfliger geholfen. „Ich habe während meiner Recherche Alan Holmes, einen langjährigen Vertriebsmitarbeiter bei Harro Höfliger in Großbritannien, kennengelernt. Er machte mich mit dem Pulverexperten Marco Laackmann und seinem Team bekannt. Deren geballtes Fachwissen und – wichtiger noch – ihr Enthusiasmus haben das Projekt befeuert und die Entwicklung erst möglich gemacht.“
Visionärer Weiterdenker
2017 gründet Don Smith das Unternehmen 1nhaler Ltd. mit Sitz im schottischen Edinburgh und beginnt mit der Produktvermarktung. Zur Unterstützung holt er sich Lisa McMyn, eine langjährige Freundin, als Geschäftsführerin ins Boot, die den Erfinder mit Pragmatismus und Geschäftssinn unterstützt. „Es ist einfach, eine Idee zu haben“, erklärt er. „Aber es ist eine Herausforderung, sie zum Funktionieren zu bringen. Die Finanzierung, der Aufbau von Partnerschaften, das Führen eines Unternehmens, darin ist Lisa großartig.“

Co-Geschäftsführerin Lisa McMyn unterstützt Don Smith seit 2017 bei der Vermarktung seiner Erfindung.
Mit der Entwicklung des 1nhalers hat sich Don Smith einen persönlichen Traum erfüllt. „Ich bewundere alle, die versuchen, wichtige Probleme der Menschheit zu lösen. Kreative Persönlichkeiten, denen es wichtiger ist, Dinge zu verbessern, anstatt viel Geld zu verdienen“, sagt Don Smith und ergänzt: „Wenn der 1nhaler Menschen das Atmen leichter macht, hat sich meine Arbeit gelohnt.“
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Fotos: 1nhaler Ltd, Illustration: Vectorjuice/Freepik