BEST PRACTICE  

Potente Mischung

Der Schweizer Verpa­ckungs­spe­zia­list Neopac entwi­ckelt eine glas­freie Primär­ver­pa­ckung für Arznei­mittel zur paren­te­r­alen Anwen­dung. Harro Höfliger begleitet die Prozess­ent­wick­lung bereits seit der Versuchsphase.

Die Fleximed ® ­Tube ist eine trans­pa­rente, flexible medi­zi­ni­sche Tube aus Kunst­stoff­la­minat, die große Vorteile gegen­über herkömm­li­chen Glas­fläsch­chen oder Ampullen bietet.  Neben der Bruch­si­cher­heit zählen die einfache Hand­ha­bung und die Sicher­heit bei der Anwen­dung zu den wich­tigsten Eigen­schaften. Einen Schritt weiter geht Neopac mit dem Produkt Easymix aus der Fleximed ® ­Produkt­fa­milie. Diese Zwei­kam­mer­tube ermög­licht die einfache und sichere Zube­rei­tung von Gemi­schen für die Injek­tion oder Infu­sion. Die beiden Kammern sind durch eine flexible Barriere vonein­ander getrennt: eine Naht, die sich unter Druck auf die hintere Kammer öffnet und so das Vermi­schen zulässt. Dabei können sowohl zwei Flüs­sig­keiten als auch eine flüs­sige und eine Pulver­kom­po­nente vermengt werden.

Bei mehreren poten­zi­ellen Kunden befindet sich Neopac derzeit in verschie­denen Phasen der phar­ma­zeu­ti­schen Entwick­lung. Beim asep­ti­schen Befüllen und Verschweißen der Tube setzt Neopac auf das Know­how von Harro Höfliger. „Bei der Suche nach einem mögli­chen Partner haben wir nach Tech­no­lo­gie­füh­rern in der Indus­trie geschaut“, sagt Ralf Künzi.

Ralf-Kuenzi

„Im Sonder­ma­schi­nenbau für paren­te­rale Pack­mittel ist Harro Höfliger ganz klar führend.“Ralf Künzi, Busi­ness Deve­lo­p­ment Manager Medical, Neopac

Bereits seit 2011 ist Harro Höfliger Partner bei der Prozess­ent­wick­lung der Fleximed ® ­Produkt­fa­milie und lieferte in der Früh­phase der Zusam­men­ar­beit eine semi­au­to­ma­ti­sche Labor­ma­schine, welche die Tuben sowohl mit Flüs­sig­keiten als auch mit Pulver füllen kann und über ein inte­griertes Siegel­werk­zeug verfügt.

Für mehr Stabilität

Wirk­stoffe, die im Bereich der paren­te­r­alen Medizin Anwen­dung finden, sind in flüssiger Form häufig nicht lange stabil. Daher werden diese in Pulver­form gela­gert und vor der Appli­ka­tion mit einem Lösungs­mittel vermengt. Die mehr lagige Schicht der Tube bietet den notwen­digen hohen Barrie­re­schutz gegen über Wasser­dampf und Sauer­stoff. Auf der dies­jäh­rigen Inter­pack in Düssel dorf wurde die erste etiket­tierte Fleximed ® Easymix-Tube dem Fach­pu­blikum präsen­tiert – ein weiterer Meilen­stein auf dem Weg zur Markteinführung.

Clever beschriftet

Eine große Heraus­for­de­rung stellte vor allem die Beschrif­tung der Easymix­Tube dar. Zu den grund­sätz­li­chen Anfor­de­rungen an eine Etiket­ten­lö­sung sagt Ralf Künzi: „Man muss viele Infor­ma­tionen darauf unter­bringen, die regu­la­to­risch erfor­der­lich sind. Die Info muss zudem untrennbar mit der Tube verbunden sein.“ Einfa­ches Bekleben kam jedoch wegen der komplexen Tuben­geo­me­trie nicht in Frage.  Hier kamen die Label­Experten von Schreiner Medi­Pharm ins Spiel. „Es galt also eine Kenn­zeich­nungs­lö­sung zu finden, welche die Funk­tio­na­lität der Easymix­Tube nicht einschränkt. Unab­dingbar ist außerdem, dass der Anwender eine unge­störte Sicht auf den Inhalt hat“, erläu­tert Maxi­mi­lian Jaeger die Krite­rien.  „Deshalb haben wir ein neuar­tiges Etikett mit einem Vorder­ und Rück­teil entwi­ckelt, das die Tube wie eine Tasche umschließt.  Die Experten von Harro Höfliger haben es ermög­licht, die Kenn­zeich­nung mittels dieser Tuben­ta­sche auch maschi­nell durch­zu­führen. Sie haben als Maschi­nen­bauer einfach noch einmal eine andere Perspek­tive auf die Prozesse“, so Jaeger weiter.

Maxi­mil­lian Jäger

„Wir suchen oft neue Wege, die mit bekannten Ansätzen brechen.“Maxi­mi­lian Jaeger, Produkt- und Prozess­ma­nager, Schreiner MediPharm

Gene­rell sieht Ralf Künzi großes Markt­po­ten­zial für die Fleximed ® ­Tuben: „Wir sind sicher, dass wir in den nächsten Jahren einige Kunden­pro­jekte gewinnen können. Jedes wird andere Anfor­de­rungen mit sich bringen, die kunden­spe­zi­fi­sche Entwick­lungen erfor­dern.“ Dabei ist es Künzi wichtig, sich auf die Partner verlassen zu können, die bereits bei der Entwick­lung des Produkts betei­ligt waren, „weil man gemein­same Lern­pro­zesse durch­laufen und gemeinsam Wissen aufge­baut hat. Zusammen mit den beiden Projekt­part­nern haben wir eine extrem potente Mischung an Innovationskraft.“

Neopac und Schreiner MediPharm

Neopac mit Sitz in Ober­diess­bach (Schweiz) wurde 1906 gegründet und produ­ziert seit 1954 Kunst­stoff­tuben. Neopac ist Teil der Hoff­mann Neopac AG, eines unab­hän­gigen Fami­li­en­un­ter­neh­mens mit Sitz in Thun (Schweiz), und ist spezia­li­siert auf die Entwick­lung und Produk­tion von Tuben zum Schutz von Gesund­heits­pro­dukten. Die jähr­liche Produk­ti­ons­leis­tung liegt bei über 600 Millionen Tuben.

Schreiner Medi­Pharm mit Sitz in Ober­schleiß­heim bei München ist ein führender Entwickler und Hersteller inno­va­tiver, multi­funk­tio­naler Spezi­al­eti­ketten und Kenn­zeich­nungs­lö­sungen für die phar­ma­zeu­ti­sche Indus­trie und Medi­zin­technik. Dank seines spezi­ellen Know-hows hat sich Schreiner Medi­Pharm welt­weit einen Namen als leis­tungs­fä­higer Entwick­lungs­partner und zuver­läs­siger Quali­täts­lie­fe­rant führender Phar­ma­un­ter­nehmen gemacht. 

Diesen Artikel als PDF-Datei herunterladen

Fotos: JK1991/iStockphoto.com, Medi­Pharm, Neopac