BEST PRACTICE  

Turnkey-Linie für AstraZeneca

Die zuneh­mende Verbrei­tung eines onko­lo­gi­schen Medi­ka­ments von Astra­Ze­neca erfor­derte eine Auto­ma­ti­sie­rung der Verpa­ckungs­pro­zesse. Eine Turnkey-Linie von Bausch+Ströbel und Harro Höfliger sorgt für die sichere Montage und effi­zi­ente Verpa­ckung der Spritzen-Sets.

Spritze, Injek­ti­ons­nadel, Beilage, Falt- und Versand­kar­tons – bis vor Kurzem wurde ein Groß­teil des Verpa­ckungs­pro­zesses für dieses Produkt von Astra­Ze­neca manuell erle­digt. Die welt­weit gestie­gene Nach­frage nach dem Medi­kament machte es jedoch erfor­der­lich, die Verpa­ckungs­pro­zesse inner­halb der Produk­ti­ons­linie zu automatisieren.

Für Harro Höfliger bedeu­tete das, Lösungen für das Bestü­cken der Kunst­stoff-Trays mit Spritze und Injek­ti­ons­nadel sowie für das Verpa­cken in Falt­schach­teln und Versand­kar­tons bis hin zum Palet­tieren zu finden, inklu­sive Seria­li­sie­rung und Aggre­ga­tion, um die derzei­tigen und künf­tigen Markt­an­for­de­rungen erfüllen zu können. Gefor­dert waren auch Systeme zur engma­schigen Qualitätskontrolle.

Es galt außerdem, die maschi­nellen Prozesse weitest­ge­hend dem bisher verwen­deten Pack­ma­te­rial mit dem komplexen Design anzu­passen. Das gelang unter anderem mit einer maßge­schnei­derten Lösung für das kniff­lige Verein­zeln der genes­teten Kunst­stoff-Trays und -deckel.

„Die gemein­same Heran­ge­hens­weise während des Projekts hat deut­lich gemacht, dass wir mit Harro Höfliger den rich­tigen Partner für die Turnkey-Linie gewählt hatten.“ Paul Bradley, Projekt­ma­nager bei AstraZeneca

Im Projekt war auch der Excel­lence United Partner Bausch+Ströbel vertreten, der die Maschinen für die Montage der vorge­füllten Sprit­zen­körper und -kolben plus Etiket­tie­rung lieferte. Ergebnis der engen Zusam­men­ar­beit mit dem Kunden, Bausch+Ströbel sowie weiteren Tech­no­lo­gie­lie­fe­ranten ist eine Turnkey-Linie, in der Harro Höfligers hori­zon­tale Karto­nier­ma­schine MKT und der Sammel­pa­cker MCP (Modular Case Packer) ihre Stärken ausspielen.

„Um die Nach­frage nach unserem Medi­ka­ment bedienen zu können, sind zuver­läs­sige Prozesse und eine lücken­lose Quali­täts­kon­trolle ein Muss“, sagt Paul Bradley, Projekt­ma­nager bei Astra­Ze­neca. Die Aufgabe war anspruchs­voll, wie er betont: „Ein Medi­ka­men­ten­satz kann sowohl mit zwei Fertig­spritzen inklu­sive Nadeln als auch nur mit einer Spritze plus Nadel gelie­fert werden. Deshalb standen für Harro Höfliger zwei Formate ohne Forma­tumbau im Lastenheft.“

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Sanftes Hand­ling

Insge­samt sieben Stationen umfasst die Produk­tions- und Verpa­ckungs­linie, da­zu zahl­reiche Inline-Kontroll­sys­teme. Sie stellen sicher, dass die empfind­li­chen Spritzen nicht brechen, split­tern oder verkratzen, die sterilen Kompo­nenten nicht beschä­digt werden und nur komplette, einwand­frei verpackte Produkte zum Pati­enten kommen. Den Anfang bildet die Bereit­stel­lung, Zufüh­rung, Montage und Etiket­tie­rung der befüllten Spritzen. „Mit unserem gemein­samen Know-how und exakt aufein­ander ab­gestimmten Prozessen, sowohl in der Technik wie im Projekt­ma­nage­ment, konnten wir schnell die Lösung für die reibungs­lose Inte­gra­tion unserer Anlage finden“, sagt Martin Kern, Sales Group Leader bei Bausch+Ströbel.

Im nächsten Schritt werden die verein­zelten Kunst­stoff-Trays dem Prozess zuge­führt. Servo­ge­trie­bene Über­gaben neigen die Spritzen in einem defi­nierten Winkel, um sie pass­genau in das Einer- bezie­hungs­weise Zweier-Tray einsetzen zu können.

Der leis­tungs­fä­hige Sammel­pa­cker MCP (Modular Case Packer) von Harro Höfliger punktet mit opti­maler Zugäng­lich­keit, schneller Forma­tum­stel­lung und repro­du­zier­baren Einstellmöglichkeiten.

Die Zufüh­rung der verblis­terten Injek­ti­ons­na­deln mit Sicher­heits­system er­folgt weiterhin manuell. Die Bediener legen sie als Fünfer­streifen in Produkt­aufnahmen ein, die durch ihre spezi­elle Form sicher­stellen, dass nach dem auto­ma­ti­schen Trennen in Einzel­pa­ckungen nur richtig orien­tierte, flach liegende Nadeln in das Tray gelangen. Dies ist eine wich­tige Voraus­set­zung dafür, dass sich später der Kunst­stoff­de­ckel optimal aufsetzen und montieren lässt.

Eine taktile Quali­täts­kon­trolle über­prüft bei jedem Produkt, ob der Deckel zu 100 Prozent korrekt sitzt, denn nur einwand­frei verschlos­sene Trays werden dem Karto­nierer zuge­führt. Die Zufüh­rung ist speziell auf die Falt­schachtel mit der charak­te­ris­ti­schen schrägen Verschluss­klappe zugeschnitten.

Zuver­läs­sige Kartonierung

Kein Set ohne Pati­en­ten­in­for­ma­tion oder Broschüren – je nach markt­spe­zi­fi­schen Vorgaben wird die entspre­chende Beilage während des Trans­ports zum Karto­nierer auf das Tray gelegt. In der MKT erfolgt der Einschub hori­zontal in die Falt­schachtel, mit einer Leis­tung von 30 Packungen pro Minute für beide Formate.

Die anschlie­ßende Gewichts­kon­trolle stellt genau fest, ob jede Falt­schachtel korrekt bestückt ist. Liegt eine Abwei­chung vor, schleust ein Ausstoß die betref­fende Packung aus. Für den erfor­der­li­chen Schutz gegen Mani­pu­la­tion und die Erfül­lung der markt­spe­zi­fi­schen Anfor­de­rungen sorgt die Appli­ka­tion von Tamper-Evident-Etiketten oder Vignetten über den Einstecklaschen.

Auch hier über­prüft eine Kontroll­ein­heit die korrekte Posi­tio­nie­rung ebenso wie die Voll­stän­dig­keit und Lesbar­keit der Bedruckung mit varia­blen Daten wie zum Beispiel Char­gen­nummer, ­Her­stel­lungs- und Ablauf­datum und anderen markt­spezifischen Anfor­de­rungen an Seria­li­sie­rung und Aggregation.

Astra­Ze­necas erfolg­rei­ches Medi­ka­ment kann aus zwei Glas­fer­tig­spritzen mit Injek­ti­ons­nadel oder auch nur aus einer Spritze mit Nadel bestehen. Daher sah das Lasten­heft für Harro Höfliger zwei Formate ohne Forma­tumbau vor.

Effi­zienz im neuen Design

Das Ende der Linie bildet Harro Höfligers modu­larer Sammel­pa­cker MCP. Er punktet nicht nur mit höchster Effi­zienz beim auto­ma­ti­schen Stapeln, Verpa­cken und Verschließen, sondern auch mit dem neuen Turnkey-Maschi­nen­de­sign von Harro Höfliger. Der Maschi­nen­schutz ermög­licht opti­male Sicht auf den Verpa­ckungs­pro­zess, noch bessere Zugäng­lich­keit und ein ergo­no­mi­scheres Arbeiten.

Jeweils 15 Falt­schach­teln werden einbahnig zuge­führt, auto­ma­tisch grup­piert und gesta­pelt und dann scho­nend seit­lich in den Umkarton einge­schoben (Side­loading). Mittels eines Kame­ra­sys­tems werden die gesta­pelten Falt­schach­teln aggre­giert, also auch daten­tech­nisch zu größeren Gebinden zusammengeführt.

Erst danach wird der Umkarton mit ­Klebe­band verschlossen, etiket­tiert, seria­li­siert und mit einem Corner-Wrap ­Label gekenn­zeichnet. Nach einer letzten Prüfung des Codes durch ein Kamera­system erfolgt die Palet­tie­rung der Kartons.

Über Astra­Ze­neca

Astra­Ze­neca plc ist ein globales, wissen­schaft­lich orien­tiertes biopharmazeu­tisches Unter­nehmen, dessen inno­va­tive Medi­ka­mente von Millionen Pati­enten welt­weit verwendet werden.

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Fotos: Helmar Lünig, RAFF Digital, AstraZeneca